Im Zuge der Energiewende spielt Windenergie eine wichtige Rolle. Damit die vielen Windkraftanlagen, die an Land und in Offshore-Windparks stehen, die optimale Leistung erbringen können, müssen sie regelmäßig gewartet, instandgehalten und bei Bedarf repariert werden. Darum kümmern sich Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen. Sie prüfen mechanische und elektrische Teile wie den Generator, das Getriebe und Bremsen, installieren Hard- und Software und dokumentieren Diagnose-Daten.
Inhaltsübersicht:
- 1 Tätigkeiten als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen: Aufgaben im Detail
- 2 Servicetechniker/in für Windkraftanlagen werden: Voraussetzungen, Ausbildung & Einstieg
- 3 Gehalt: Das können Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen verdienen
- 4 Arbeitgeber: Hier finden Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen Jobs
Tätigkeiten als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen: Aufgaben im Detail
Der Beruf von Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen ist abwechslungsreich. Es gibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten, von denen die konkreten Tätigkeiten abhängen, die typisch für den Berufsalltag als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen sind.
Ganz grundlegend zählen zu den Aufgaben der Aufbau, die Inbetriebnahme und der Abbau von Windenergieanlagen. Ein entsprechend spezialisierter Servicetechniker kümmert sich um die Inspektion und Wartung bestehender Windkraftanlagen ebenso wie um die Entstörung bei Defekten an Elektrik, Mechanik oder Hydraulik. Unter anderem befassen sich Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen mit der Steuerung der Anlagen, der Diagnose von Fehlern und der Dokumentation der abgelesenen Daten.
Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen wirken bei der Entwicklung von Windkraftanlagen mit, weisen Bedienungspersonal ein oder sind für den technischen Vertrieb zuständig. Zu ihren Aufgaben kann es je nach Schwerpunkt und Arbeitgeber auch gehören, Kunden zu akquirieren, technischen Support zu leisten und im Kundenservice tätig zu sein.
Die meisten Servicetechniker/innen sind überwiegend im Außendienst tätig und somit viel unterwegs. Wer im Entstörungsdienst arbeitet, weiß oft vorher nicht, wie der Tag ablaufen wird. In der Regel geht es in Zwei-Mann-Teams zu den Anlagen; häufig handelt es sich dabei um einen Mechaniker und einen Elektriker. Wie lange es dauert, eine Störung zu beheben, ist im Vorfeld meist kaum klar einzuschätzen. Bereitschaftsdienste an Wochenenden und Feiertagen gehören zu diesem Beruf in den meisten Fällen dazu.
Servicetechniker/in für Windkraftanlagen werden: Voraussetzungen, Ausbildung & Einstieg
Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen dürfen sich über eine vergleichsweise gute Nachfrage nach ihrer Arbeitskraft freuen. Wer überlegt, Servicetechniker/in für Windkraftanlagen zu werden, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Meist handelt es sich bei Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen um ausgebildete Mechaniker oder Elektriker, die sich auf Windkraftanlagen spezialisiert haben.
Zunächst wird dabei eine Ausbildung im Bereich Elektrik beziehungsweise Elektrotechnik gemacht. Infrage kommen etwa Ausbildungen zum Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Energieelektroniker, Industriemechaniker oder zum Maschinenbautechniker.
Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung steht dir der Weg für eine weitere Ausbildung offen: der Lehre als Techniker/in für Windenergietechnik. Häufig wird als Zulassungsvoraussetzung für diese zusätzliche Ausbildung nicht nur eine abgeschlossene erste Ausbildung verlangt, sondern auch erste Berufserfahrung. Mitunter ist auch ein ärztliches Attest über die körperliche Eignung des Bewerbers erforderlich.
Die zweijährige Ausbildung findet an einer Fachschule statt. Die Auszubildenden lernen die Technik von Windkraftanlagen im Detail kennen. Sie erfahren mehr über die Funktionsweise von Komponenten, über mögliche Störungsfaktoren und die sachgemäße Wartung, den Umgang mit Datenbanken, Netztechnik und Schaltungstechnik. Die Fächer bei der Ausbildung zum Techniker für Windenergietechnik lassen sich in die Bereiche Technik, Wirtschaft und Service aufteilen. Neben dem Unterricht stehen Exkursionen zu Windkraftanlagen an, die helfen, das Gelernte auch praktisch nachvollziehen zu können.
Auch studieren ist eine Option
Auch studieren ist eine Option für angehende Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen. Insbesondere das Studienfach Erneuerbare Energien eignet sich, außerdem technische Fächer wie Mechatronik und Elektrotechnik. Im Erneuerbare-Energien-Studium stehen unter anderem Physik, Mathematik, Informatik, Chemie, Wertstofftechnik, Energietechnik und Anlagentechnik auf dem Lehrplan. Die Studiengänge setzen eine (Fach-)Hochschulreife voraus und sind in der Regel zulassungsbeschränkt. Wer seinen Bachelor erfolgreich macht, darf sich anschließend „Bachelor of Engineering“ nennen.
Ganz allgemein solltest du zwei wichtige Voraussetzungen mitbringen, wenn du diesen Beruf ausüben möchtest: körperliche Fitness und Schwindelfreiheit. Ältere Anlagen müssen häufig über eine Leiter bestiegen werden. Das erfordert viel Kraft und Ausdauer. Außerdem solltest du zeitlich und räumlich flexibel sein. Ein Führerschein ist von Vorteil und wird von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt.
Auch nach dem Abschluss deiner Ausbildung musst du dich als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen stetig weiterbilden. Weiterbildungen sind wichtig, damit du auf dem neusten Stand bist. Das hängt mit den ständigen technischen Innovationen zusammen, die du je nach Tätigkeitsschwerpunkt kennen musst.
Gehalt: Das können Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen verdienen
Was kann man als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen verdienen? Diese Frage kommt immer wieder auf. Die Gehälter in diesem Beruf unterscheiden sich jedoch zum Teil stark voneinander.
Wichtige Faktoren sind unter anderem die Berufserfahrung und die Qualifikationen. Wer den Berufseinstieg nach der Ausbildung sucht, der muss sich mit etwas niedrigeren Löhnen zufriedengeben. Das Einstiegsgehalt als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen liegt durchschnittlich bei etwa 30.000 Euro brutto pro Jahr. Auch 25.000 Euro oder mehr als 30.000 Euro jährlich sind als Einstiegsgehalt denkbar. In Ostdeutschland sind die Löhne durchschnittlich geringer als im weiteren Bundesgebiet. Relativ hoch ist der Verdienst insbesondere in Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg.
Das mögliche Gehalt als Servicetechniker/in für Windkraftanlagen hängt auch davon ab, wo der Tätigkeitsschwerpunkt liegt. Insbesondere wird unterschieden nach einem Onshore- oder Offshore-Einsatzgebiet. Die Größe des Arbeitgebers spielt ebenfalls eine Rolle. Tendenziell zahlen größere Unternehmen besser als kleine Betriebe, aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.
Wer mehr Erfahrung hat, erhält meist auch ein höheres Gehalt. Auch zusätzliche Qualifikationen spielen eine entscheidende Rolle. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zusätzlich zu qualifizieren und in der Folge mehr zu verdienen. Dazu zählen eine Weiterentwicklung im Bereich technische Betriebsführung und Fernüberwachung, in der Servicekoordination oder als Gebietsleiter. Mit entsprechender Qualifikation und Berufserfahrung sind auch Gehälter von bis zu 5.000 Euro brutto pro Monat möglich.
Arbeitgeber: Hier finden Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen Jobs
Zwar ist die Windkraftbranche in den vergangenen Jahren in ihrer Entwicklung ins Stocken geraten. Zu wenig genehmigte Flächen, langwierige Genehmigungsverfahren und Widerstand in der Bevölkerung haben den Ausbau der Windkraft in Deutschland verlangsamt.
Nicht zuletzt im Zuge der Energiewende handelt es sich dabei jedoch nichtsdestotrotz um ein Zukunftsfeld. Das verschafft Servicetechniker/innen für Windkraftanlagen grundsätzlich gute Zukunftsaussichten. Verschiedene Arbeitgeber kommen infrage.
Stellen gibt es etwa bei Dienstleistern, die sich auf die Wartung und Entstörung von Windkraftanlagen spezialisiert haben. Ebenso infrage als Arbeitgeber kommen die Hersteller von Windkraftanlagen sowie Betriebsführungsunternehmen.